Interview mit der neuen Leiterin der Kinderklinik München Schwabing, Professorin Dr. Julia Hauer

Am 15. November 2021 übernahm Frau Professor Dr. Julia Hauer die Leitung der Kinderklinik München Schwabing. Die Klinik wird gemeinsam vom Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und der kommunalen München Klinik getragen. Julia Hauer folgt auf Professor Stefan Burdach, der in den Ruhestand gegangen ist.

Die Stiftung Kinderklinik München Schwabing überreichte der leidenschaftlichen Kinderärztin, neugierigen Wissenschaftlerin und Mutter zweier Grundschulkinder nun über 500 Tröstetiger für die kleinen Patientinnen und Patienten der Kinderklinik.

Bei der Gelegenheit hatten wir ein paar Fragen an die neue Chefin:

Welche Wege führten Sie zur Kinderklinik München Schwabing und wie fühlt es sich jetzt nach ein paar Wochen an, in Schwabing angekommen zu sein?

Ich bin in München geboren und habe hier studiert. Während meines Studiums war ich als Hospitantin in Kliniken in London, New York und Boston, als Assistenzärztin im Dr. v. Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität und als Postdoktorandin im Pariser Hôpital Necker. An der Universitätsklinik Düsseldorf vollendete ich meine Facharztausbildung, wurde dort Oberärztin und schrieb meine Habilitation. Als Professorin war ich dann an den Universitätskliniken in Düsseldorf und in Dresden in meinem Fachgebiet der Kinderkrebsmedizin tätig. Nun bin ich zurück in München, hier in Schwabing, und freue mich auf die neue tolle Aufgabe als Direktorin und Chefärztin der Kinderklinik München Schwabing. Ich sehe hier eine große Chance, mit einem motivierten Team Neues zu gestalten und mein Ziel, vielversprechende Erkenntnisse aus der Wissenschaft ganz schnell in die medizinischen Therapien für Kinder einfließen zu lassen, umzusetzen. Kinder haben schließlich viele Lebensjahre vor sich, die sie in bestmöglicher Gesundheit verbringen sollen.

In diesem Jahr wird auch der erste Bauabschnitt der neuen Kinderklink fertiggestellt werden. Dies ist doch ein schönes „Einstandsgeschenk“, oder?

In der Tat freut mich das sehr. Auch, dass die Stiftung Kinderklinik München Schwabing sich hier mit viel Energie und Herzblut engagiert, zum Beispiel mit dem Sponsoring eines neuen Spielplatzes und der sehr bunten, kinderfreundlichen Innengestaltung des Neubaus. Vielen Dank dafür!

Gerade schwer kranke Kinder brauchen zur besseren Heilung möglichst ihre Eltern und Geschwister ganz in der Nähe. Das können Sie als Kinderonkologin doch sicher bestätigen?

Ja, neben der optimalen Therapie braucht es zur Behandlung und Heilung natürlich wertvolle Bezugspersonen wie Eltern und Geschwisterkinder. Da freut es mich sehr, dass die Stiftung eine Geschwisterbetreuung in der Kinderklinik realisiert hat. Ganz besonders aber fasziniert mich der Plan, ein Haus der Begegnung mit Elternwohnungen auf dem Kinderklinikcampus zu etablieren. Das bietet nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten für die Eltern, sondern auch Raum für Begegnungen, Gespräche und Veranstaltungen mit Eltern, PatientInnen und auch Geschwisterkindern zusammen mit SozialpädagogInnen, PsychologInnen und SeelsorgerInnen in entsprechender Atmosphäre. Ein tolles Projekt, denn nicht nur die PatientenInnen leiden sehr unter der Erkrankung, auch die Eltern und die Geschwisterkinder.

In der Tat ein wunderbares Projekt, das die Stiftung mithilfe vieler toller Unterstützer sehr bald auf den Weg bringen wird. Vielen Dank für das Gespräch, und wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, sobald Sie hier in Schwabing gut angekommen sind, auch in der Stiftung mitwirken würden.

Ich danke auch sehr für das Gespräch, die 500 Tröstetiger für unsere PatientInnen und vor allem für das große Engagement der Stiftung für die Kinderklinik. Und ja, sehr gerne will und werde ich bei der Stiftung Kinderklinik München Schwabing zukünftig mitwirken und mitgestalten.

Das Gespräch führte Dr. Armin Grübl, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinderklinik München Schwabing.